Nahe des Limes am Raitenbucher Forst, einst ein königlicher Bannwald, liegt die Gemeinde Raitenbuch. Das Gemeindegebiet umfaßt eine Fläche von rund 4000 Hektar, von denen 70 % auf den Raitenbucher Forst entfallen.
Ein Adelsgeschlecht, das sich nach dem Ort nannte, erlosch 1333. Die frühere Burg, ein Weiherhaus mit Wall und Graben, erwarben 1469 die Fürstbischöfe von Eichstätt. Die Fürstbischöfe bauten die Burg Mitte des 18. Jahrhunderts um und nutzten sie als Jagdschloß. Die Anlage ist heute in Privatbesitz.
Die erste Kirche in Raitenbuch bestand wohl schon um das Jahr 1000. Das heutige Gotteshaus wurde um 1900 im neugotischen Stil errichtet. Sehenswert sind wertvolle spätgotische Altarfiguren, darunter die Raitenbucher Madonna, eine bekannte Marienfigur von 1470. Die Altarfiguren und die Madonna wurden im Jahr 1811 vom Nachbarort Nennslingen ersteigert. Damit verlagerte sich auch das Ziel der alten Wallfahrt von Nennslingen nach Raitenbuch.
Jenseits des Limes und der Römerstraße, im Raitenbucher Forst - einem großen Waldgebiet, das sich bis ins Altmühltal erstreckt, wurde vor allem im 18. und 19. Jahrhundert aus der Grube "Grobschwarth" Bohnerz gewonnen und in Obereichstätt verhüttet.
Raitenbuch besitzt ein Gewerbegebiet mit ca. 30.000 qm, welches bei Bedarf auf die doppelte Fläche erweitert werden kann. Zu den rund 30 örtlichen Gewerbetreibenden zählen Banken, Handwerksbetriebe, Einzelhandelsgeschäfte und Gaststätten.
Die überwiegend ländliche Struktur der Dörfer ist zwar erhalten geblieben, trotzdem verdient die große Mehrheit der Bevölkerung ihren Lebensunterhalt als Arbeitnehmer in der nahen Kreisstadt Weißenburg, aber - aufgrund der Nähe zu Oberbayern - auch in Eichstätt und Ingolstadt. Raitenbuch ist Mitglied im Fremdenverkehrsverein Jura e.V. In Zusammenarbeit mit den anderen Juragemeinden soll ein Feriengebiet mit eigener Identität und ein attraktives Freizeitangebot geschaffen werden. Eine unberührte, intakte Landschaft mit hohem Erholungswert zeichnet dieses Gebiet aus. Durch die Nähe zum "Naturpark Altmühltal" und dem "Neuen Fränkischen Seenland" wird dem Fremdenverkehr als zusätzliche Einnahmequelle immer mehr wirtschaftliche Bedeutung beigemessen.
Der Gemeindeteil Bechthal ist bekannt durch die Burgruine der Pechthaler. Die Pechthaler waren ein begütertes und angesehenes Geschlecht bis ins 15. Jahrhundert. Der 30 m hohe Bergfried auf einem Hügel überragt den Bechthaler Weiher, einen kleinen Landschaftssee der im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens im Jahr 1977 angelegt wurde.
Der Gemeindeteil Reuth am Wald liegt unmittelbar an der Grenze zum Landkreis Eichstätt und damit zum Regierungsbezirk Oberbayern. Auf ein Jagdhaus im Wald geht der kleine Weiler St. Egidi zurück. Das Dörfchen nahe des Limes erwuchs um eine Einsiedelei mit einem Kirchlein von 1726.